Die Medien vermitteln heutzutage Schönheitsideale, die zum Teil zu einem höheren Anspruch an das eigene Aussehen führen können. Frauen, die sich für eine Brustvergrößerung interessieren, sind aber ohnehin oftmals mit ihrer Brust unzufrieden und die medizinischen Gründe für diese Art der Brustkorrektur eher selten. Diese starke Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper führt bei manchen Frauen dazu, dass sie ihrem Wunsch nach einer schöneren, wohlgeformten Brust nachgehen und eine operative Brustvergrößerung in Erwägung ziehen. Als klassisches Schönheitsmerkmal des weiblichen Körpers geltend kann eine wohlgeformte Brust zu einem verbesserten Lebensgefühl und neuem Selbstbewusstsein verhelfen. Um sich für eine Brustvergrößerung zu entscheiden, können verschiedenste Gründe vorliegen. Neben einer unterentwickelten Brust entscheiden sich viele Frauen auch bei vorliegenden Asymmetrien, Fehlbildungen oder nach Schwangerschaften für eine operative Vergrößerung ihrer Brüste.
Fakten zur Brustvergrößerung
Behandlungsdauer | ca. 1-2 Stunden |
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Betäubung | Vollnarkose |
Klinikaufenthalt | stationär, 1-2 Tage |
Gesellschaftsfähigkeit | nach ca. 2-3 Tagen |
Endgültiges Ergebnis | nach ca. 6-12 Monaten sichtbar |
Kosten | ab 3.500 Euro |
Gründe für eine Brustvergrößerung
- allgemeiner Wunsch nach einer größeren Brust
- vorliegende Asymmetrien
- Tubuläre Brust (auch Schlauch-, Rüssel- oder Knollenbrust oder snoopy nose breast)
- Veränderungen der Brust (z.B. durch Schwangerschaft oder den natürlichen Alterungsprozess)
- Amazonensyndrom
- Poland-Syndrom
- Brustkrebserkrankung mit Verlust einer oder beider Brüste
Voraussetzungen für eine Brustvergrößerung
Da oftmals keine medizinischen, sondern rein ästhetische Gründe für eine Brustoperation vorliegen, sollte der behandelnde Arzt die Motive der Patientin eingehend erfragen und sie über alle möglichen Risiken und Kosten informieren. Besonders bei sehr jungen Frauen sollte der Arzt seine Beratungsfunktion ernst nehmen. Es sollte deutlich werden, dass das Körperwachstum zum Zeitpunkt der Operation abgeschlossen sein muss und minderjährige Patientinnen das Einverständnis ihrer gesetzlichen Vertreter benötigen.
Was sollte man vor der Brustvergrößerung beachten?
Da oftmals keine medizinischen, sondern rein ästhetische Gründe für eine Brustoperation vorliegen, sollte der behandelnde Arzt die Motive der Patientin eingehend erfragen und sie über alle möglichen Risiken und Kosten informieren. Besonders bei sehr jungen Frauen sollte der Arzt seine Beratungsfunktion ernst nehmen. Im Beratungsgespräch spricht der Plastische Chirurg ausführlich mit seiner Patientin über ihre Wünsche und dessen Umsetzung. Zudem wird festgelegt, ob das Brustimplantat unter oder über den Muskel gesetzt wird, über welchen Zugangsweg es platziert werden soll als auch welche Implantatform zum Einsatz kommen soll.
Weiterhin findet beim Arzt eine medizinische Voruntersuchung statt, durch die unter anderem Gerinnungsstörungen (durch Blutabnahme) und Gewebeveränderungen in der Brust (ggf. durch Mammographie) ausgeschlossen werden können. Neben einem guten gesundheitlichen Allgemeinzustand und dem Prüfen bestimmter Ausschlusskriterien, sind diverse Aspekte vor und nach einer Brustvergrößerung zu beachten. Unter anderem sollte mindestens 2 Wochen vor der OP auf Schmerzmittel mit Acetylsalicylsäure oder auch auf Hormonpräparate, wie beispielsweise die Antibabypille, verzichtet werden, da diese die Blutgerinnung verzögern. Ebenso sollte in dieser Zeit der Konsum von Nikotin, Alkohol oder Schlafmittel weitgehend unterlassen werden.
Mögliche Ausschlusskriterien für eine Brustvergrößerung sind:
- Minderjährigkeit
- Schwangerschaft bzw. Stillen
- „falsche“ Motive für die Brustvergrößerung (z.B. ausschließlich auf Drängen des Partners)
- akute Infektionen
- schlechte Wundheilung
- Blutgerinnungsstörungen
- Autoimmunerkrankungen
- schlechte Blutversorgung des Brustgewebes
- erhöhtes Brustkrebsrisiko
Ablauf der Brustvergrößerung
Am Operationstag muss die Patientin nüchtern erscheinen, das heißt 6 Stunden vor der OP darf nichts mehr gegessen und 3 Stunden vor der OP nur noch ein stilles Glas Wasser zu sich genommen werden. Vor dem Eingriff bespricht der Chirurg mit seiner Patientin nochmals die Details der geplanten Brustvergrößerung und zeichnet schließlich Markierungen sowie relevante Körpermerkmale an dieser an.
Im OP angelangt wird die Patientin schließlich durch die Anästhesisten in Vollnarkose versetzt. Anhand der im Beratungsgespräch besprochenen Behandlungsmethode setzt der Facharzt die Implantate in die Brust der Patientin ein. Man unterscheidet hier zwischen verschiedenen Zugangswegen:
Inframammärer Zugang
Der am häufigsten angewandte Zugangsweg erfolgt über die Unterbrustfalte (=inframammärer Zugang) der Patientin. Dieser gilt als besonders sicher, da der Chirurg die optimale Sicht auf den Operationsbereich hat. Auch etwas größere Implantate können über den Schnitt in der Unterbrustfalte bestens platziert werden. Die dadurch entstehende Narbe ist jedoch, wenn die Frau auf dem Rücken liegt, später sichtbar.
Transaxillärer Zugang
Auch über die Achselhöhle der Patientin (= transaxillärer Zugang) können die Implantate in der Brust platziert werden. Diese Operationstechnik bedarf jedoch jahrelange Erfahrung, da der Chirurg hier eine schlechtere Sicht auf das Operationsfeld hat. Der Vorteil dieses Zugangsweges ist jedoch, dass die Narben später kaum mehr zu erkennen sind, da diese in der Achselhöhle gut versteckt platziert werden. Lediglich wenn die Patientin ihre Arme hebt, können die Narben sichtbar sein.
Transaureolärer Zugang
Setzt man den Schnitt am Rand des Brustwarzenvorhofs, so spricht man von einem transaureolärer Zugang. Über diesen Weg können jedoch nur kleinere Implantate eingesetzt werden, da dieser Zugangsweg enger als bei den anderen Zugängen ist. Ob diese Operationstechnik für den individuellen Fall einer Patientin geeignet ist, entscheidet sich schließlich an der Größe des Warzenvorhofs sowie der gewünschten Implantate. Das Brustdrüsengewebe muss außerdem bei der Wahl dieses Zugangs durchtrennt werden. Der Vorteil des transaureolärer Zugang ist jedoch die spätere nahezu unsichtbare Narbe.
Nachdem der Chirurg die Implantate optimal platziert hat, vernäht er die Wunde und legt der Patientin einen Verband an. Zudem werden in der Regel sogenannte Drainagen angelegt, die das Wundsekret nach der OP über die Achselhöhle nach außen ableiten. Der Eingriff dauert in der Regel etwa 1-2 Stunden.
Brustvergrößerung: Kosten & Finanzierung
Behandlung | Preise |
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Brustvergrößerung Kosten (mit Implantaten) | ab 4.000 € bis ca. 7.500 € |
Brustvergrößerung Kosten (mit Eigenfett) | Ersteingriff ab 3.500 € bis ca. 7.500 € |
Beratungsgespräch | ab 30 € bis ca. 80 € |
Hinweis: Dies sind keine Festpreise. Die tatsächlichen Kosten können aufgrund von individuellen Voraussetzungen des Patienten, OP-Aufwand und weiteren Faktoren variieren. Der behandelnde Arzt kann Ihnen im Beratungsgespräch die Kosten für Ihre individuelle Behandlung aufzeigen.
Häufig gestellte Fragen zu den Kosten
- Versteigerungen von Operationen
- Restplatzangeboten
- Pauschalpreisen
- Billigangeboten im In- und Ausland
- Wanderärzten
- Beratungsgespräch
- Operation (Operateur, OP-Schwestern, steriler OP-Raum, Material, Instrumente)
- Materialkosten (z.B. Brustimplantate)
- Anästhesie (Anästhesist und Narkosemittel)
- ggf. Übernachtungskosten in der Klinik oder Praxis
- Nachsorge
Krankenkassen übernehmen die Kosten nur in Ausnahmefällen. Ist der Grund für eine Operation rein ästhetischer Natur, müssen Patienten die Kosten komplett selbst tragen. Auch im Fall einer Folgeoperation müssen Patienten im vollen Maß für die Behandlung aufkommen. Nur bei einer eindeutigen medizinischen Indikation für einen Eingriff besteht die Möglichkeit einer Kostenübernahme durch die Krankenkasse. Dies ist bei Brustvergrößerungen jedoch nur bei sehr wenigen Ausnahmen möglich, da dafür ein nachweislich psychologischer Grund und eine entsprechende ärztliche Bescheinigung vorliegen muss. Dafür hat die Deutsche Angestellten Krankenkasse (DAK), stellvertretend für eine Vielzahl der gesetzlichen Krankenkassen, Voraussetzungen für eine Kostenübernahme für ästhetische Operationen definiert. Um herauszufinden, wie stark sich die Krankenkasse an den Kosten für die jeweilige Behandlung beteiligt, sollte der Patient rechtzeitig einen Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenkasse stellen.
Nicht jeder Patient kann die Kosten für eine ästhetische Operation auf einen Schlag begleichen. Es gibt jedoch Wege und Mittel, die Kosten in Raten zu bezahlen, um den Behandlungswunsch nicht unerfüllt zu lassen. Zum einen besteht die Möglichkeit einen Kredit aufzunehmen, zum anderen bieten viele Kliniken mittlerweile selbst Finanzierungs-Möglichkeiten per Ratenzahlung an. Dafür wird im Beratungsgespräch ein Kostenvoranschlag erstellt und auf Basis des darin festgelegten Behandlungshonorars ein Finanzierungsantrag beim Kreditpartner gestellt.
Hinweis: Die Zusammensetzung der Kosten kann sich zwischen den behandelnden Ärzten unterscheiden. Außerdem bieten nicht alle Ärzte eine Finanzierung an. Sie können dies mit Ihrem behandelnden Arzt im Beratungsgespräch klären.
Was sollte man nach der Brustvergrößerung beachten?
Nach einer Brustvergrößerung muss die Patientin für 3-6 Wochen rund um die Uhr einen speziellen Stütz-BH tragen. Wichtig ist außerdem, dass die Patientin für 6-8 Wochen nicht auf dem Bauch schläft, sodass die Heilungsphase nicht negativ beeinträchtigt wird. Die nach der Operation angelegten Drainagen werden in der Regel am ersten postoperativen Tag wieder entfernt. Außerdem ist zu beachten, dass der nach der Brustvergrößerung angelegte Verband nicht nass werden darf und somit das Duschen vorerst zu unterlassen ist, bis dieser nach etwa einer Woche entfernt wurde. Die Fäden werden in der Regel nach etwa 14 Tagen gezogen. Anschließend kann mit der Narbenpflege begonnen werden, die für mindestens 2 Monate durchgeführt werden sollte. Kalte Duschen eignen sich besonders um die Heilung und die Durchblutung anzuregen. Auf sportliche Aktivitäten, Sauna- oder Solariumbesuche sollte die Patientin für 6 Wochen verzichten. Zudem sollte eine direkte Sonneneinstrahlung im ersten Jahr nach der Brustvergrößerung vermieden werden.
Methoden der Brustvergrößerung
Eine Brustvergrößerung kann mittels verschiedener Methoden durchgeführt werden. In der Regel werden hierzu Silikonimplantate verwendet, die entweder hinter oder vor den Brustmuskel gesetzt werden. Doch eine Vergrößerung der Brust kann auch mittels Eigenfett erzeugt werden. Hier saugt der Plastische Chirurg vorab Fett von einer anderen im Beratungsgespräch gewählten Körperregion ab, bereitet dieses auf und injiziert es schließlich wieder in die Brüste der Patientin. So kann neben einer Brustvergrößerung gleichzeitig überschüssiges Fett von Problemzonen entfernt werden. Eine weitere Möglichkeit ist die sogenannte Hybrid-Brustvergrößerung. Hierbei wird der Einsatz von Silikonimplantaten mit der Einbringung von Eigenfett kombiniert, sodass besonders natürlich wirkende Resultate erzielt werden können. Während das Implantat für den gewünschten Volumenaufbau der Patientin zuständig ist, dient das Eigenfett als Aufpolsterung des Gewebes, welches um das eingesetzte Implantat liegt. Die Implantate sind so nach dem Eingriff weder tast- noch sichtbar. Dieses Verfahren eignet sich vor allem für Patientinnen mit zu wenig Eigengewebe in der Brust.
Rapid Recovery Methode
Unter der sogenannten Rapid Recovery Methode versteht man ein Operationstechnik mit besonders geringem Blutverlust, sodass es zu weniger Blutergüssen im Gewebe und so zu einer Reduktion des Entzündungsschmerzes kommt. Mittels einer elektrischen Pinzette wird Gewebe durchtrennt und gleichzeitig können Blutgefäße verschlossen werden. Zudem finden bei dieser Operationstechnik Drainagen keine Anwendung, sodass das Risiko einer Infektion deutlich reduziert werden kann, da keine Bakterien über den durch die Achselhöhle abgeleiteten Schlauch eingeschleust werden könnten. Die Nachblutungsrate fällt außerdem nicht höher aus, wenn keine Drainagen verwendet werden. Auch enge Verbände oder der sogenannte Stuttgarter Gürtel finden bei der Rapid Recovery Methode keine Anwendung. Werden bestimmte Aspekte bei der Operation berücksichtigt, so sind diese Verbände oder Gurte nicht erforderlich. Dank der Rapid Recovery Methode fühlen sich Patientinnen schneller wieder fit. Bereits wenige Stunden nach der OP können, im Gegensatz zu einer herkömmlichen Brustvergrößerung, die Arme wieder angehoben werden. Auch das Schlafen auf der Seite ist bereits nach wenigen Tagen meist wieder möglich. Die Ausfallzeiten können somit, dank geringerer Schmerzen nach der Brustvergrößerung, deutlich reduziert werden.
Brustvergrößerung: Risiken & Komplikationen
Allgemeine Operationsrisiken (u.a. Nachblutungen, Schwellungen, Störungen der Wundheilung, Blutergüsse oder –Gerinnsel (Thrombose), Infektionen) gelten auch für eine Brustvergrößerung. Ein Spannungsgefühl in der Brust, Schwellungen und leichte Blutergüsse sind in den ersten 2 Folgemonaten nach dem Eingriff normal.
Intraoperative Komplikationen ergeben sich direkt während der Operation oder unmittelbar infolge des chirurgischen Eingriffs. Zu den Risiken gehören die Verletzung der Milchgänge, des Brustmuskels oder der Nerven in der Brust. Grundsätzlich gelten zudem die allgemeinen Risiken, die mit einer Vollnarkose verbunden sind. Um das Restrisiko an dieser Stelle möglichst gering zu halten, sollte die Patientin bei einer Brustvergrößerung in einer stabilen körperlichen Verfassung sein und nicht unter einer Herzkreislauf-, Lungen- oder Stoffwechsel-Erkrankung leiden.
Postoperative Komplikationen können nach Abschluss der Operation bzw. während der Wundheilungsphase auftreten. Dabei kann es u.a. zu Nachblutungen, Wundinfektionen, Heilungsstörungen oder oberflächlichen Venen-Entzündungen in der Brust (Morbus Mondor) kommen. Zudem kann es bei schwachem Gewebe bei einer Vergrößerung der Brust ggf. zu Dehnungsstreifen oder einer Dehnung des Brustwarzenhofes kommen. Auch oberflächlich verlaufende Venen können sichtbarer sein als zuvor. Dies muss, wie andere postoperative Komplikationen, kein dauerhafter Zustand sein. Allerdings können Komplikationen dieser Art nicht gänzlich ausgeschlossen werden.
Wenn der Körper etwas als körperfremd identifiziert, umgibt er es automatisch mit einer Hülle aus Bindegewebe. Während dieses Bindegewebe in der Regel sehr weich ist, bildet sich bei einer Kapselfibrose vermehrt Bindegewebe, was zu Verdickungen und Verhärtungen führt. Diese Kapsel aus Bindegewebe schrumpft und kann im schlimmsten Fall nicht nur Schmerzen hervorrufen, sondern auch dazu führen, dass sich das Implantat verschiebt oder sich die Brust verformt. Obwohl die Ursache für eine Kapselfibrose noch immer nicht genau geklärt ist, zeigen Studien, dass diese Komplikation bei moderneren Implantaten und Operationstechniken heutzutage nur noch in ca. 5% der Fälle auftritt.
Risse am Brustimplantat: Entstehen Risse am Silikonimplantat verbleibt das Gel normalerweise in der umliegenden Kapsel. Es kann aber nicht vollkommen ausgeschlossen werden, dass geringe Mengen Silikon in andere Teile des Körpers gelangen. Während eine solche Komplikation ein Anschwellen der Lymphknoten verursachen kann, bleibt mancher Riss aber auch unerkannt, da er keinerlei Symptome hervorruft. Zu den Symptomen zählen in der Regel Knoten in der Brust, ein Volumenverlust, Schmerzen oder eine besondere Empfindlichkeit in der Körperregion. Es muss nicht immer gehandelt werden, wenn geringe Mengen Gel austreten. Sollte es sich allerdings um größere Mengen handeln, kann aus ästhetischen und medizinischen Gründen eine Operation notwendig werden.
Deflation: Bei Kochsalzimplantaten kann sich sowohl unmittelbar nach der Brust OP, als auch nach einiger Zeit die Größe oder Form der Brust merklich verändern. Mögliche Ursachen können Beschädigungen der Implantate während oder nach dem Eingriff, Kapselkontrakturen, oder zu extreme Quetschungen der Brust sein. Um die Brustimplantate zu ersetzen, ist in jedem Fall eine erneute Operation notwendig.
Der ästhetische Misserfolg einer Brustvergrößerung hängt nicht allein mit dem Ergebnis der Operation an sich zusammen, sondern ist vielmehr eine Subsumierung unterschiedlicher Ursachen, die ästhetische Makel nach sich ziehen können. Zu ästhetischen Misserfolgen zählen u.a. die Bildung von Narben, Dehnungsstreifen oder Falten (am Implantat) sowie eine Asymmetrie der Brust. Darüber hinaus können sich die Implantate entlang der Quer- oder Längsachse (z.B. Rotation) auf verschiedene Weise verschieben. Zu ästhetischen Misserfolgen zählen das Double-Bubble Phänomen (die sog. “Doppelbrust”), Rippling, Bottoming-Out, eine Symmastie oder eine Wasserfalldeformierung.
In der Regel bleibt die Stillfähigkeit nach einer Brustvergrößerung im vollen Umfang erhalten. In Ausnahmefällen kann sich eine Veränderung der Empfindlichkeit der Brust und vor allem der Brustwarze negativ auf das Stillen nach einer Brustkorrektur auswirken und diesen Vorgang zum Teil erschweren. Bei einem Zugang zur Brust über den Warzenvorhof ist das Risiko dabei am größten. In den seltensten Fällen können infolge der Operation kleine Entzündungen auftreten, die im schlimmsten Fall die Milchgänge verkleben und ein Stillen unmöglich machen.
Häufig gestellte Fragen zur Brustvergrößerung
Fragen zur Vorsorge bei einer Brustvergrößerung
Vor der Brustvergrößerung sollte 2 Wochen lang auf blutgerinnungshemmende Schmerzmittel, wie beispielsweise Aspirin, verzichtet werden. Sollte die Patientin auf bestimmte Medikamente angewiesen sein, so sollte dies in einem Beratungsgespräch vor der Brustvergrößerung abgeklärt werden. Außerdem sollte vor der Operation der Konsum von Nikotin und Alkohol weitgehend unterlassen werden.
Um eine Brustvergrößerung durchführen lassen zu können, muss die Patientin mindestens 18 Jahre alt sein. Sollten jedoch psychische Gründe für eine Brustvergrößerung vorliegen, so kann diese auch schon in jüngeren Jahren durchgeführt werden. Grundsätzlich wird jedoch empfohlen, eine Brustvergrößerung erst nach dem Abschluss der körperlichen Entwicklung durchführen zu lassen, das heißt nicht vor den 18. - 20. Lebensjahr. Wichtig ist außerdem, dass sich die Patientin in einem guten Allgemeinzustand befindet, sodass eine Vollnarkose sowie die Brustvergrößerung selbst ohne zusätzliche Risiken erfolgen kann.
Am OP-Tag muss die Patientin nüchtern in der Klinik erscheinen. Sechs Stunden vor der Brustvergrößerung darf demnach nichts mehr gegessen werden. Bis zu 3 Stunden vor dem Eingriff darf die Patientin jedoch noch ein kleines Glas stilles Wasser zu sich nehmen.
Fragen zum Ablauf der Brust OP
Vor der Brustvergrößerung findet zunächst ein Beratungsgespräch statt, in dem der Chirurg mit seiner Patientin zusammen festlegt, welche Implantatform verwendet werden soll, ob dieses unter oder über dem Muskel platziert werden soll sowie welcher Zugangsweg angewendet werden soll. Anhand der individuellen Wünsche der Patientin entscheidet der Facharzt schließlich, was sich am besten für die Erzielung des von der Patientin gewünschten Ergebnisses eignet.
Der Eingriff findet unter Vollnarkose statt und dauert in der Regel etwa 1-2 Stunden. Der Chirurg platziert das im Beratungsgespräch gewählte Implantat schließlich über den gewünschten Zugangsweg unter oder über dem Brustmuskel. Anschließend vernäht er die Wunde und legt der Patientin einen Verband an. Oft werden auch Drainagen gelegt, die über die Achselhöhle Wundsekret nach außen ableiten. Im Anschluss an den Eingriff folgt schließlich ein stationärer Aufenthalt von 1-2 Nächten.
Die Brustvergrößerung mit Implantaten erfolgt in der Regel immer in Vollnarkose. Wird die Brustvergrößerung jedoch mittels Eigenfett erzielt, so ist eine Vollnarkose nicht unbedingt notwendig.
Fragen zu Brustimplantaten
Ob eine Platzierung unter oder über dem Brustmuskel sinnvoller ist, wird an den individuellen Gegebenheiten der Patientin festgemacht. Am häufigsten werden die Implantate jedoch unter dem Muskel platziert, da diese Methode geringere Risiken mit sich bringt. Ist das Brustdrüsengewebe der Patientin jedoch besonders gut entwickelt, so kann das Implantate auch über dem Brustmuskel platziert werden.
Bei den Arten von Brustimplantaten unterscheidet man grundsätzlich in der Größe und Form. Das heutzutage besonders hochwertige Silikon-Kohäsiv-Gel, aus dem Implantate bestehen, hat den besonderen Vorteil, dass dieses bei einem Riss nicht auslaufen kann. Die heutigen Implantate sind außerdem gesundheitlich unbedenklich und dank der texturierten Oberfläche ist das Risiko einer Kapselfibrose deutlich geringer als es früher war.
Die Brustimplantate der neuesten Generation sind oft auf eine lebenslange Haltbarkeit ausgelegt, sodass diese in der Regel nicht ausgetauscht werden müssen. Nach einer Brustvergrößerung erhält die Patientin einen Implantat-Pass, der Auskunft über die Generation der Implantate sowie darüber, wann diese eingesetzt wurden, gibt.
Die heutigen Silikonimplantate gelten als besonders stabil, sodass ein Auslaufen oder Platzen nicht möglich ist. Dank des sogenannten Kohäsiv-Gels, mit dem die Implantate der neuesten Generation gefüllt sind, bleibt der Inhalt selbst bei Beschädigungen an Ort und Stelle. Neben dem Kohäsiv-Gel, das ein eine geleeartige Konsistenz aufweist, bestehen Implantate aus einer stabilen, mehrschichtigen Silikonhülle. Die Herstellung von Implantaten unterliegt denselben Richtlinien, die beispielsweise ebenso für Herzklappen erforderlich sind, da diese in der EU als Medizinprodukte der Risikoklasse III kategorisiert sind. Erst nach dem Durchlaufen mehrerer strenger Qualitätsprüfungen nach internationaler Norm (ISO 10993) hinsichtlich der biologischen, mechanischen, chemischen und klinischen Sicherheit, wird ein Implantat zugelassen. Auch in den USA wird ein Implantat nach strengen Zulassungsverfahren, die von der US-amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) ausgeführt werden, geprüft. In mehreren Aspekten gehen diese Verfahren sogar über die des europäischen Standards hinaus. In Deutschland, der Schweiz oder in Österreich werden oft auch Silikonimplantate, die in den USA hergestellt wurden, eingesetzt. Dank der strengen Kontrollen und Richtlinien hinsichtlich der Verarbeitung ist ein Auslaufen von Silikonimplantaten nicht möglich.
Fragen zur postoperativen Zeit nach der Brustvergrößerung
Wir empfehlen Ihnen sich nach der Brustvergrößerung etwa 7 bis 10 Tage Urlaub zu nehmen. Anschließend ist es wieder möglich, leichte körperliche Tätigkeiten aufzunehmen.
Durch das Rauchen verengen sich die Blutgefäße. Die Durchblutung sowie die Sauerstoffzufuhr zu den Wunden des Eingriffs wird infolgedessen gemindert. Das verletzte Gewebe heilt demnach wesentlich langsamer. Um die Wundheilung nicht zu beeinträchtigen empfehlen wir Ihnen das Rauchen für minimal 2 Wochen vor sowie nach der OP zu unterlassen. Auch vor der Brustvergrößerung sollte auf den Konsum von Nikotin verzichtet werden. Für welchen Zeitraum dies erforderlich ist, sollte mit dem behandelnden Chirurgen persönlich abgesprochen werden.
Die Veränderungen des Körpers während einer Schwangerschaft, wie eventuelle Formveränderungen oder ein Wachstum der Brüste, sind von Frau zu Frau verschieden. Je nachdem welche Implantatgröße für die Brustvergrößerung zuvor eingesetzt wurde, können verschiedene Beeinträchtigungen auftreten. Sollte nach einer Brustvergrößerung eine Schwangerschaft geplant sein, so ist dies mit dem behandelnden Chirurgen zu besprechen. Um das optimale Ergebnis der Brustvergrößerung beizubehalten kann in manchen Fällen nach der Schwangerschaft und Stillzeit eine weitere OP erforderlich sein.
Eine Woche nach einer Brustvergrößerung können bereits wieder leichte Tätigkeiten, wie Büroarbeit, aufgenommen werden. Bei Ausübung eines körperlich anspruchsvollen Berufs sollte jedoch mit dem behandelnden Chirurgen über die individuell erforderliche Ruhezeit nach der Operation gesprochen werden.
Körperlich anstrengende Aktivitäten sollten für mindestens 4-6 Wochen unterlassen werden. Insbesondere auf sportliche Betätigungen, die sich stark auf den Oberkörper auswirken, ist in dieser Zeit zu verzichten. Die Genesungsdauer variiert jedoch von Patientin zu Patientin individuell. Spaziergänge sind bereits einige Tage nach der OP wieder möglich und können dazu beitragen, dass die Durchblutung angeregt wird und der Heilungsprozess somit positiv beeinflusst wird. Zudem kann so eine Thrombosebildung vorgebeugt werden.
Der Stütz-BH muss direkt nach der Brustvergrößerung für circa 4-6 Wochen tagsüber sowie nachts getragen werden. Das Risiko eines Verrutschens oder Drehens der Implantate kann so auf ein Minimum reduziert werden. Der Stütz-BH dient somit der Stabilisierung. Nach etwa 6 Wochen, wenn sich die Brustmuskeln und das Brustgewebe an die Implantate angepasst haben, kann schließlich wieder ein normaler BH getragen werden. Auf Bügel-BHs sollte jedoch bei weiterer Druckempfindlichkeit verzichtet werden.
Nach einer Brustvergrößerung sollte in der ersten Zeit ausschließlich auf dem Rücken geschlafen werden, da bei einem Schlafen auf dem Bauch oder auf der Seite das Risiko besteht, dass die Implantate verrutschen. Die Heilungsphase verläuft jedoch von Patientin zu Patientin verschieden, sodass diese Frage individuell mit dem behandelnden Chirurgen abgeklärt werden sollte.
Mit der Narbenpflege kann in der Regel begonnen werden, wenn die Fäden gezogen wurden. Ob Sie dabei Narbengels, Wundheilungssalben oder Narbenplaster verwenden sollen, besprechen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Chirurgen. Zudem sollte für besonders unauffällige Narben direkte Sonneneinstrahlung oder der Besuch im Solarium für circa 6 Wochen unterlassen werden.
Da ein Bügel-BHs einen zu starken Druck auf die Brust ausübt, sollten Sie diesen, um eine unschöne Narbenbildung zu vermeiden, erst nach circa 6 Wochen bis 2 Monate wieder tragen. In dieser Zeit ist es ohnehin erforderlich, einen speziellen Stütz-BH zu tragen, um das Ergebnis zu stabilisieren.
Bei fachgerechter Durchführung des Eingriffs wird die Stillfähigkeit bei 99% der Brustvergrößerungen nicht beeinträchtigt.
Nach einer Brustvergrößerung mit Implantaten können Vorsorgeuntersuchungen per Ultraschall oder Kernspintomographie weiterhin optimal durchgeführt werden. Gewebeveränderungen oder Knoten können so gut entdeckt werden. Bei einer Mammografie hingegen kann es zu Quetschungen oder schlimmstenfalls zu einer Kapselfibrose kommen. Deshalb sollte diese Art der Untersuchung nur bei Verdachtsfällen durchgeführt werden. Dank der Präzision der heutigen Ultraschallgeräte kann die Brustkrebsvorsorge auch bei Frauen, die eine Brustvergrößerung mit Implantat haben durchführen lassen, problemlos erfolgen.
Nein, ein erhöhtes Brustkrebsrisiko liegt nicht vor. Es liegen bisher keine medizinischen Belege vor, dass Implantat-Trägerinnen einem höheren Risiko ausgesetzt sind als es Frauen ohne Implantate sind.